Kontaktallergie: Ursachen und Therapie (2024)

Bestimmte chemische oder pflanzliche Stoffe können bei jedem Menschen die Haut reizen und zu Rötungen, Brennen oder Jucken führen. Bei Menschen mit einer Kontaktallergie reagiert das Immunsystem allerdings überempfindlich. Oft sorgen dafür schon sehr kleine Mengen bestimmter, wenig aggressiver Stoffe.

Auf einen Blick

  • Bei einer Kontaktallergie lösen oft schon kleine Mengen bestimmter Substanzen eine Überreaktion des Immunsystems aus.
  • Häufige Auslöser sind beispielsweise Metalle wie Nickel, Duftstoffe oder Latex.
  • Die Symptome treten zunächst auf dem Körperbereich auf, der Kontakt mit dem Auslöser hatte.
  • Etwa 8 Prozent aller Erwachsenen haben eine Kontaktallergie.
  • Bei Männern kommt die Kontaktallergie seltener vor als bei Frauen.

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Kontaktallergie: Ursachen und Therapie (1)

Kontaktallergie: Ursachen und Therapie (2)

Was ist eine Kontaktallergie?

Diverse chemische oder auch pflanzliche Stoffe können hautreizend wirken und Rötungen, Brennen oder Jucken auslösen.

  • Häufige Auslöser einer Kontaktallergie sind beispielsweise Metalle, Duftstoffe oder Latex.
  • Eine Kontaktallergie kann zu starken Hautreaktionen führen.
  • Die Beschwerden sind nicht unmittelbar spürbar, sondern treten meist erst nach 1 bis 3 Tagen auf.
  • Eine Kontaktallergie entwickelt sich über längere Zeit, in der man immer wieder mit dem Allergen in Berührung kommt.
  • Manche Menschen mit Kontaktallergien können ihren Beruf nur noch eingeschränkt ausüben.

Woran erkennt man eine Kontaktallergie?

Eine Kontaktallergie führt zu Ekzemen. Typische Symptome sind:

  • rötlicher, oft unscharf begrenzter Hautausschlag
  • Schwellung
  • Juckreiz
  • trockene Haut

Starke allergische Reaktionen können dazu führen, dass die Haut schmerzt und spannt. Auch Bläschen bilden sich möglicherweise. Platzen diese Bläschen auf, nässt die Haut, bildet Krusten und wird schließlich schuppig.

Zunächst ist lediglich der Körperbereich betroffen, der Kontakt mit dem Auslöser hatte, meist die Hände und insbesondere die Handrücken und Finger.

Die allergischen Reaktionen können sich typischerweise auch erst später bemerkbar machen – und dann auch auf Körperbereichen abseits der Berührungsstelle. Dies wird Streureaktion genannt.

Was führt zu einer Kontaktallergie?

Häufige Auslöser einer Kontaktallergie sind:

  • Metalle wie Nickel und Kobalt
  • Latex
  • Klebstoffe, auch von Pflastern
  • Pflanzen wie Kamille und Arnika
  • Duftstoffe in Kosmetika wie Lippenstift, Parfüms und Seifen
  • Reinigungs- und Lösungsmittel
  • ätherische Öle
  • Medikamente, die auf die Haut aufgetragen werden
Kontaktallergie: Ursachen und Therapie (3)

Schon bei der ersten Berührung bildet der Körper Abwehrstoffe (Antikörper) gegen den Auslöser (Allergen). Das bedeutet, dass er empfindlicher auf den jeweiligen Stoff reagiert.

Erst nach einiger Zeit entwickeln sich spürbare Symptome durch wiederholten Kontakt mit dem Auslöser. Betroffen sind hier beispielsweise Friseurinnen und Friseure, die regelmäßig mit chemischen Haarfärbemitteln oder Dauerwellflüssigkeiten in Berührung kommen.

Wer generell anfällig für Allergien ist, entwickelt auch häufiger eine Kontaktallergie.

Video

Was ist eine Allergie?

Im folgenden Video erfahren Sie, wodurch eine Allergie ausgelöst werden kann und welche Symptome auftreten können.

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Wie häufig kommt es zu einer Kontaktallergie?

Kontaktallergie: Ursachen und Therapie (4)

Kontaktallergien machen etwa 10 Prozent aller Berufskrankheiten aus. Die Betroffenen sind häufig in den Bereichen Kosmetik, Pflege, Friseur- und Bäckerhandwerk, aber auch in Büros, im Metallbau oder Maurerhandwerk tätig.

Etwa 8 Prozent aller Erwachsenen haben eine Kontaktallergie. Bei Männern kommt sie seltener vor als bei Frauen.

Wie verläuft eine Kontaktallergie?

In den meisten Fällen entstehen Kontaktallergien erst im Erwachsenenalter. Die Symptome klingen meist infolge einer Behandlung und der Vermeidung des Auslösers ab. Es kann sich aber auch ein chronisches Kontaktekzem entwickeln. Dabei kommt es zu Verdickungen und zur Verhornung der Haut; schmerzhafte Risse entstehen.

Wie wird eine Kontaktallergie diagnostiziert?

Durch Symptome allein lässt sich eine allergische Reaktion nicht klar bestimmen. Ein allergischer Ausschlag unterscheidet sich aber oft sichtbar von einem nicht allergischen: Unscharf begrenzte Ränder der betroffenen Hautstellen und ein starker Juckreiz lassen eher eine allergische Reaktion vermuten. Zudem sind hier meist unterschiedliche Körperbereiche betroffen.

Im Diagnosegespräch fragt der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin, ob man mit bestimmten Stoffen regelmäßig in Berührung gekommen ist und mit welchen man vor Auftreten der Beschwerden Kontakt hatte.

Vertiefende Informationen, etwa zu den verschiedenen Allergietests, gibt es unter gesundheitsinformation.de.

Wie wird eine Kontaktallergie behandelt?

Meist werden cortisonhaltige Cremes, Salben oder Lösungen aufgetragen, um die Beschwerden zu lindern.

Kontaktallergie: Ursachen und Therapie (5)

Die wichtigste Maßnahme ist, den Kontakt zu dem auslösenden Stoff zu vermeiden. Bei einerNickelallergie achtet man beispielsweise darauf, keine nickelhaltigen Schmuckstücke oder Gürtelschnallen zu tragen.

Im Berufsleben lässt sich der Kontakt nicht immer vermeiden. Dann können Handschuhe und Schutzkleidung helfen. Bei Verdacht auf eine beruflich bedingte Kontaktallergie sollte der Haut- oder Betriebsarzt dies der Berufsgenossenschaft melden. Wird die Allergieals Berufskrankheit anerkannt, werdenbeispielsweise die Kosten für Schutzmaßnahmen übernommen. In einigen Fällen ist eine Umstellung auf eine andere Tätigkeit unumgänglich.

Was sollte ich noch wissen?

Weitere Informationen zum Krankheitsbild Kontaktallergie finden Sie auch auf allergieinformationsdienst.de.

Kontaktallergie: Ursachen und Therapie (6)

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

Stand:

Kontaktallergie: Ursachen und Therapie (2024)

FAQs

Kontaktallergie: Ursachen und Therapie? ›

Für eine Kontaktallergie gibt es viele mögliche Auslöser. Die Haut wird rot und juckt an der Stelle, wo ein direkter Kontakt mit dem auslösenden Stoff bestand. Am häufigsten lösen Metalle ( z.B. Nickel) allergische Kontaktekzeme aus. Auch im beruflichen Bereich kann man allergieauslösenden Substanzen ausgesetzt sein.

Was kann eine Kontaktallergie auslösen? ›

Für eine Kontaktallergie gibt es viele mögliche Auslöser. Die Haut wird rot und juckt an der Stelle, wo ein direkter Kontakt mit dem auslösenden Stoff bestand. Am häufigsten lösen Metalle ( z.B. Nickel) allergische Kontaktekzeme aus. Auch im beruflichen Bereich kann man allergieauslösenden Substanzen ausgesetzt sein.

Was hilft schnell bei Kontaktallergie? ›

Einige Hausmittel können helfen, die Beschwerden bei einer Kontaktallergie zu lindern. Kalte Umschläge kühlen die Haut und lindern die Schwellung und den Juckreiz. Daneben hilft Kokosöl, indem es Feuchtigkeit spendet und die Haut beruhigt.

Kann eine Kontaktallergie wieder weg gehen? ›

Eine Kontaktallergie ist nicht heilbar. Das bedeutet, dass die betroffene Hautstelle immer wieder nach jedem direkten Kontakt mit dem Allergieauslöser allergisch reagiert. Jetzt gilt es den Auslöser zu meiden, was nicht immer einfach ist.

Welche Faktoren können ein allergisches Kontaktekzem auslösen? ›

Mögliche Auslöser für ein Kontaktekzem

Für das allergische Kontaktekzem sind das zum Beispiel: Metalle: Vor allem Nickel, das in vielen Alltagsgegenständen enthalten ist wie zum Beispiel in Reissverschlüssen, Knöpfen, Modeschmuck, Piercings, Nieten oder auch Münzen.

Was hilft sofort gegen Ausschlag? ›

Hausmittel gegen juckenden Hautausschlag
  • Aloe Vera hemmt den Juckreiz und lindert Schmerzen. Zudem regt es die Regeneration der Haut an, wirkt entzündungshemmend und spendet der Haut Feuchtigkeit. ...
  • Auch Olivenöl kann zur Linderung von Hautausschlägen eingesetzt werden.

Wie schnell klingt eine Kontaktallergie ab? ›

Wie lange dauert eine Kontaktallergie? Wird der Kontakt mit dem Allergen gemieden, klingen die Beschwerden innerhalb weniger Tage bis Wochen wieder ab. Durch eine Therapie mit Medikamenten bessert sich der Hautausschlag meist recht schnell wieder.

Wie sieht ein allergischer Ausschlag aus? ›

Typische Auslöser für eine Sofortreaktion der Haut sind: Nickelallergie. Latexallergie. Allergie gegen Chemikalien und Kosmetika.

Welche Creme hilft bei Kontaktallergie? ›

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Was beruhigt allergische Haut? ›

Hilfe bei akuter allergischer Reaktion der Haut

Was bei akuten Schwellungen, Quaddeln, Pusteln und Co. hilft, sind zunächst einmal kühlende Gels und entzündungshemmende Cremes, die in Apotheken frei verkäuflich sind. Auch Kühlpads können Beschwerden mindern.

Welches Medikament bei Kontaktallergie? ›

Hier finden Sie eine Übersicht an Medikamenten, die möglicherweise zur Behandlung von Kontaktallergie geeignet sind.
  • DERMATOP.
  • Prednicarbat acis Creme.
  • Prednicarbat acis Fettsalbe.
  • Prednicarbat acis Salbe.
  • Prednitop Creme.
  • Prednitop Fettsalbe.
  • Prednitop Salbe.
  • Prednitop crinale.
Jun 19, 2020

Wie sieht eine kontaktdermatitis aus? ›

Eine Kontaktdermatitis ist eine Hautentzündung, die durch direkten Kontakt mit einer bestimmten Substanz verursacht wird. Der möglicherweise juckende Ausschlag bleibt auf einen umschriebenen Hautbereich beschränkt und weist oft deutlich definierte Ränder auf.

Welche Lebensmittel lösen Hautausschlag aus? ›

Nahrungsmittelallergien werden häufig durch bestimmte Nüsse, Erdnüsse, Schalentiere, Fisch, Milch, Eier, Weizen und Sojabohnen ausgelöst. Je nach Alter können die Symptome, zu denen Hautausschläge, Keuchatmung und eine laufende Nase gehören, variieren; gelegentlich können Erwachsene unter schwereren Symptomen leiden.

Warum plötzlich Kontaktallergie? ›

Typische Auslöser einer Kontaktallergie sind zum Beispiel Nickel in Modeschmuck, Latex in Gummihandschuhen oder Duftstoffe in der Tagescreme. Bei Kontakt entwickelt der Körper zunächst Antikörper gegen die Auslöser, auch Allergene genannt.

Ist eine Kontaktallergie gefährlich? ›

"Ist ein Kontaktekzem gefährlich?" Wie man`s nimmt. Eine Lebensgefahr besteht natürlich durch das Ekzem nicht; insofern ist es harmlos. Eine gewisse Gefährlichkeit kann aber bestehen, weil das Kontaktekzem beruflicher Natur sein kann und dann unter Umständen zur Berufsaufgabe zwingt.

Welche Creme hilft bei Kontaktekzem? ›

Die Anwendung von lokal aufzutragenden Dermokortikoiden (in Form einer Creme oder eines Gels) hilft, die Symptome zu lindern. Nach dem Ausbruch des Ekzems empfehlen wir, eine Kupfer-Zink-Reparaturcreme aufzutragen, um die geschädigte Haut zu reparieren.

Wie entsteht eine kontaktdermatitis? ›

Diese Art von Dermatitis, die der Grund für die meisten Fälle von Kontaktdermatitis ist, tritt auf, wenn eine toxische oder chemische Substanz in Kontakt mit der Haut kommt und die Haut direkt schädigt. Bei einer irritativen Kontaktdermatitis können die Schmerzen stärker sein als der Juckreiz.

Wie lange dauert es bis ein Kontaktekzem abgeheilt ist? ›

Wie lange dauert es, bis ein Kontaktekzem abheilt? Die Dauer, bis ein allergisches Exanthem abheilt, hängt sehr von der Beschaffenheit der Haut, der Lokalisation und der potentiellen Infektionen des Ekzems ab. Ohne Komplikationen kann das Ekzem häufig innerhalb von ein paar Tagen bis Wochen abheilen.

Wie lange dauert es bis eine allergische Reaktion wieder weg ist? ›

Die Beschwerden können sehr schnell auftreten – einige Minuten nach dem Kontakt mit dem Allergen. Bei Medikamenten lässt die Reaktion, je nach Allergietyp, manchmal Stunden, Tage oder sogar Wochen auf sich warten.

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Author: Jeremiah Abshire

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Name: Jeremiah Abshire

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Job: Lead Healthcare Manager

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